Heute geht es darum, was die Zutatenliste und andere Begriffe, die auf einer Verpackung stehen, über ein Lebensmittel aussagen. 

Auf der Zutatenliste werden alle Stoffe angeführt, die bei der Herstellung einer Ware verwendet werden. In einigen Fällen ist die Zutatenliste nicht verpflichtend. Dazu zählen Frischobst und -gemüse, Getränke (Alkoholgehalt > 1,2 Vol.-%), Käse, Butter, fermentierte Milch und Obers oder Zutaten, die weniger als 2 % des Gesamtgewichts ausmachen.

Die Zutaten sind in absteigender Reihenfolge aufgeführt. D.h. an erster Stelle steht die Zutat, von der am meisten im Produkt enthalten ist, an letzter Stelle jene, von der am wenigstens enthalten ist. Leider kann hier auch ein bisschen getrickst werden: Geht es z.B. um den Zuckergehalt werden oft verschiedene Zuckerarten zugesetzt, die einzeln nur in geringen Mengen vorhanden sind und daher auf der Liste weiter unten stehen, in ihrer Gesamtheit aber doch einiges ausmachen. 

Besser ist es, einen Blick auf die Nährwerttabelle zu werfen. Seit 2016 sind verpackte Lebensmittel verpflichtend mit dieser Information zu versehen. Bezogen auf 100 Gramm oder 100 Milliliter werden die „Big Seven“ in Tabellenform angegeben: Brennwert, Fett, gesättigte Fettsäuren, Kohlenhydrate, Zucker, Eiweiß und Salz. 100 g bzw. 100 ml sind nicht viel, so beträgt der Zuckergehalt pro 100 g Fruchtjoghurt beispielsweise 13 g, in einem Becher mit 200 g Inhalt sind somit 26 g Zucker enthalten. Bei einer von der WHO empfohlenen Höchstmenge an Zucker von 45g für Frauen und 60 g für Männer pro Tag ist das schon eine ganze Menge. 

Immer mehr KonsumentInnen möchten österreichischen Produkten den Vorzug geben. Leider ist die Herkunft von Lebensmitteln auf den ersten Blick oft nicht zu erkennen. So wird z.B. der österreichische Abpacker von Erdäpfeln in großen Buchstaben auf der Verpackung angepriesen, das Herkunftsland findest du nur dann, wenn du über detektivischen Spürsinn und die Sehkraft eines Adlers verfügst.

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Fisch, der in Österreich geräuchert wird (was auf der Vorderseite plakativ beschrieben wird) stammt möglicherweise aus einer ausländischen Aquakultur, Käse aus österreichischen Rohstoffen kann auch in Deutschland geschnitten und verpackt worden sein. Du ahnst es vielleicht schon: In diesem Fall wird der Verpacker eher im Kleingedruckten auf der Rückseite der Verpackung zu finden sein. Diese Beispiel-Liste ließe sich noch fortsetzen…

Brot wird in Österreich ja recht gerne gegessen. Auch von dir? Roggen und Weizen sind die am häufigsten verwendeten Getreidesorten. Für ein „Roggenbrot“ wird aber nicht zwangsläufig ausschließlich Roggen verwendet, diese Bezeichnung besagt nur, dass mindestens 90 % Roggen enthalten sind, 10 % Weizen sind erlaubt.

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Bei einem „Roggenmischbrot“ liegt der Roggenanteil bei über 50 %, aber bei weniger als 90 %. Backwaren die (teilweise) vorgebacken sind, tiefgekühlt wurden und vor dem Verzehr auf- bzw. fertiggebacken werden, dürfen auch als frisch verkauft werden. 

Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass es nicht so einfach ist, anhand eines Produktnamens oder den auf der Verpackung offensichtlich angeführten Tatsachen zu erkennen was „drin“ ist. Eventuell hast du auch nicht die Zeit, beim Einkaufen jede Verpackung genau unter die Lupe zu nehmen. Alternativ könntest du die Lebensmittel, die du für gewöhnlich kaufst, zu Hause einer genaueren Prüfung unterziehen und beim nächsten Einkauf bei Bedarf nach Alternativen Ausschau halten.  

Je weniger verarbeitet ein Produkt ist, desto mehr weiß man was drinnen steckt.