Wieso kaufe ich was?

Beim Essen-Einkaufen ist es eigentlich ganz einfach: Was gekauft wird, wird gegessen (oder weggeworfen), was nicht gekauft wird, wird nicht gegessen. So einfach, aber doch so kompliziert. Es ist oft nicht ganz leicht, nur das zu kaufen, was man will und braucht. Nur 30 Prozent der Kaufentscheidungen sind gut überlegt, 70 Prozent fallen spontan aus.

So sollte man nie hungrig oder schlecht gelaunt einkaufen gehen, ausreichend Zeit einplanen, Einkaufsliste schreiben (und sich auch daranhalten), Geldlimit setzen. Verkostungen und Sonderangebote für größere Mengen („nimm 3 zahl 2“) meiden.

Supermärkte haben viele Tricks auf Lager, um die KonsumentInnen dazu zu verleiten, mehr zu kaufen. Der verführerische Duft nach frischem Gebäck oder Vanille, der entstresst und Glücksgefühle auslöst, das gezielte Platzieren von teuren Lebensmittel in Augenhöhe, der Turm aus Sonderangeboten, der einem zum Ausweichen und Bremsen zwingt, der Boden, der glänzt und rutschig aussieht, damit man automatisch langsamer geht, das große Einkaufswagerl, das nicht gleich voll aussieht, sind nur einige Beispiele dafür. Und je öfter man in ein Geschäft geht, desto öfter ist man den Versuchungen dort ausgesetzt. Es gilt also Gegenstrategien zu entwickeln. Ein Großeinkauf pro Woche kann diese „Gefahr“ schon minimieren. Wie in so vielen Bereichen ist auch beim Einkauf Planung das halbe Leben: Ein Wocheneinkaufsplan kann hier eine große Hilfe sein. Ein paar Tipps für die Erstellung dieser Liste: Zunächst lohnt sich ein Blick in den Kühlschrank, den Vorratskasten, die Speiskammer. Was ist noch alles da und wieviel Platz ist überhaupt noch frei, um das Eingekaufte aufzubewahren? Welche Lebensmittel müssen in Kürze verbraucht werden, damit sie nicht verderben? Habe ich in den folgenden Tagen überhaupt Zeit frisches Gemüse oder Obst zu verarbeiten? Und natürlich die wichtigste Frage: Was will ich kochen? Wenn dafür die zündenden Ideen fehlen, kann man eine Liste mit den Lieblingsspeisen und Gerichten, die man ausprobieren möchte, erstellen. Oft werden gekaufte Zutaten nicht bei einmal Kochen verbraucht, diese kann man am nächsten oder übernächsten Tag bei einer anderen Speise verwenden. So muss man bei geschickter Erstellung eines Speiseplans nicht für jeden Tag komplett neue Gerichte planen und kann verhindern, dass Lebensmittel übrigbleiben und weggeschmissen werden.

Das Problem, dass Nahrungsmittel weggeworfen werden müssen, ist bekanntlich nicht nur auf den privaten Haushalt beschränkt.  Tagtäglich werden Unmengen von noch genießbaren Lebensmitteln von Supermärkten entsorgt. Als Konsument kann man einen Beitrag leisten, um diese Menge etwas zu reduzieren. Wenn man schon weiß, dass man Ware am selben Tag verwenden wird, muss das Haltbarkeitsdatum nicht in ferner Zukunft liegen. Will man beispielsweise Semmelknödeln zubereiten, reicht auch das Gebäckangebot vom Vortag, nicht mehr ganz frisches Brot kann man in Scheiben geschnitten einfrieren und bei Bedarf auftauen und toasten.

Dass regionalen und saisonalen Produkten beim Einkauf der Vorzug gegeben werden sollte, ist mittlerweile ein alter (aber immer noch aktueller) Hut. Abgesehen von den Vorteilen für das Klima, die Erhaltung der Kulturlandschaft und die heimische Wirtschaft bieten diese Lebensmittel Vielfalt, Abwechslung und intensiveren Geschmack. Meistens werden die jahreszeitlich reifenden Produkte auch vom Körper besser vertragen.

Nütze beim Einkauf alle Sinne. Trau‘ deinen Augen (Sieht der Salat frisch aus oder sind die Blätter schon welk, glänzt beim Fisch die Haut?), deiner Nase (Riechen die Paradeiser nach Paradeiser?), deinen Händen (Ist der Brotlaib kompakt? – vorsichtig drücken und nicht alles „antatschen“) und deinen Ohren (Rieseln Tiefkühlerbsen oder klumpen sie – letzteres ist ein Zeichen für eine unterbrochene Kühlkette).

Fröhliches Shoppen 🙂