
Pflanzenöle für deine Haut
PFLANZENÖLE - auch deine haut mag sie gern
Hier geht’s ums Außen – um das, was gutes Öl auf der Haut bewirken kann
Warum Pflanzenöle die bessere Pflege sind – und wie du sie richtig anwendest
Beim Stichwort „Organ“ kommen dir vielleicht zuerst Leber, Herz, Niere … in den Sinn. Dabei ist das ein bisschen unfair unserer Haut gegenüber. Denn sie ist nicht nur ein Organ, sie ist sogar das größte Organ unseres Körpers – und sehr vielseitig obendrein.
Deine Haut ist ganz schön fleißig: Sie schützt dich vor Kälte, UV-Strahlung, Schadstoffen und Bakterien – und verhindert gleichzeitig, dass zu viel Feuchtigkeit verloren geht. Auch bei der Ausscheidung spielt sie mit: Über die Haut kann dein Körper Flüssigkeit abgeben und so die Nieren entlasten.
„Die Haut ist der Spiegel der Seele“ – ein altes, aber sehr wahres Sprichwort.
Diese Redewendungen kennst du sicher: „Aus der Haut fahren“, „etwas geht unter die Haut“, „sich nicht wohl in seiner Haut fühlen“ … mehr muss man dazu fast nicht sagen. Das Wechseln der Hautfarbe verrät manchmal mehr über unsere Gefühle, als uns lieb ist. Wenn wir „vor Scham erröten“ oder „vor Neid erblassen“, wären wir manchmal lieber diskreter gefärbt. 😉
Auch die Ernährung hat einen großen Einfluss auf die Haut – aber in diesem Beitrag geht es um die äußere Pflege. Genauer gesagt: um Pflanzenöle, die unsere Haut sehr mag. Sie sind eine einfache, natürliche und wirkungsvolle Alternative oder Ergänzung zur herkömmlichen Hautpflege.
🧬 Kurz erklärt: Die Haut und ihre Barriere
Damit unsere Haut ihre Aufgaben gut erfüllen kann, braucht sie vor allem eines: Eine intakte Hautbarriere – also eine gesunde obere Hautschicht und einen stabilen Lipidfilm.
Vereinfacht dargestellt besteht die Haut aus drei Schichten:
der Epidermis (Oberhaut)
der Dermis (Lederhaut)
der Subkutis (Unterhautgewebe)

In der obersten Schicht der Epidermis liegt die Lipidbarriere – sie ist wie eine schützende Mauer aufgebaut: Die Zellen bilden die Ziegel, die Lipide den Mörtel. Ihre Hauptaufgabe: Feuchtigkeit bewahren und Schadstoffe abwehren.
Eine stabile Lipidschicht ist daher entscheidend für die Gesundheit deiner Haut.
Doch genau diese Barriere wird oft gestört – durch synthetische Pflegeprodukte, aggressive Tenside oder schlicht durch zu viel Pflege, die der Haut ihre natürliche Balance nimmt.
Hier setzen hochwertige pflanzliche Öle an.
💧 Warum Pflanzenöle der Haut guttun
Pflanzenöle enthalten natürliche Fettsäuren, Vitamine (z. B. A, E), Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe. Je nach Sorte wirken sie entzündungshemmend, beruhigend oder regenerierend – echte Tausendsassa in der Hautpflege:
✔️ sanft & nachhaltig pflegend – ohne Parfüm, Silikone oder Konservierungsstoffe
✔️ stärkend für die Hautbarriere – ziehen gut ein und helfen, Feuchtigkeit zu speichern
✔️ ausgleichend – bei trockener, sensibler oder unreiner Haut
✔️ vielseitig einsetzbar – pur, gemischt oder als Basis für DIY-Kosmetik
Noch ein Vorteil: Du kannst die Ölis direkt verwenden - einfach aus der Flasche und auf die Haut.
🟢 Jojobaöl
Eigentlich kein Öl, sondern ein flüssiges Wachs – das macht es besonders stabil und lange haltbar. Es zieht rasch ein, durchfeuchtet die Haut, macht sie geschmeidig und verstopft keine Poren. Perfekt für alle Hauttypen, auch bei sehr empfindlicher Haut geeignet.
💡 DIY-Tipp: Bartöl: 20 ml Jojobaöl mit 5–6 Tropfen ätherischem Öl (z. B. Bergamotte, Vanille) mischen, schütteln, ein paar Tropfen in den leicht angefeuchteten Händen verreiben und einmassieren.
🌰 Mandelöl
Der Klassiker unter den Hautölen – mild, hautberuhigend und sehr gut verträglich, auch für Kinder- und Babyhaut. Es kann die Elastizität erhöhen und das Hautbild glätten. Der hohe Gehalt an Vitamin E (Tocopherol) wirkt antioxidativ und schützend.
💡 Tipp für Schwangere: Regelmäßig einreiben kann helfen, Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen.
👆🏻 Vorsicht bei Nussallergie: Vorher in der Armbeuge testen!
🥑 Avocadoöl
Tiefgrün, reichhaltig und vitaminreich (A, D, E). Es nährt trockene, reife oder strapazierte Haut, zieht tief ein und fördert die Regeneration. Dank Lecithin und Sterolen hilft es, den Lipidmantel der Haut aufzubauen.
💡 Auch wunderbar für die Fußpflege geeignet!
🌾 Sesamöl
In der TCM und Ayurveda sehr geschätzt: wärmend, stärkend, entgiftend.
Antioxidantien schützen vor Hautalterung und äußeren Einflüssen. Dringt tief ein und spendet Feuchtigkeit.
💡 Gesichtsmaske: Mit Honig & Joghurt mischen, 15 Min. einwirken lassen, abspülen.
🍇 Traubenkernöl
Leicht, feuchtigkeitsspendend, zieht schnell ein. Hoher Linolsäureanteil, wirkt adstringierend, antioxidativ, elastizitätsfördernd. Wird gern als "Anti-Aging-Öl" bezeichnet.
💡 Tipp: Ein paar Tropfen in deine Nachtcreme mischen.
🌿 Hanföl
Pflegekraft pur mit ausgewogenem Fettsäureprofil: viel Linol- und Alpha-Linolensäure.
Stärkt die Hautbarriere, wirkt beruhigend, antioxidativ & entzündungshemmend.
💡 Gesichtsmaske: 1 TL Hanföl + 1 EL Heilerde + Wasser mischen, auftragen, 15 Min. einwirken lassen. Bei sehr trockener Haut, die Ölmenge verdoppeln
🌰 Walnussöl
Nussiger Duft, viele ungesättigte Fettsäuren.
Stärkt die Hautbarriere, fördert Zellerneuerung, feuchtigkeitsspendend – ideal für trockene/reife Haut.
💡 Booste deine Bodylotion mit ein paar Tropfen Walnussöl!
🌻 Distelöl
Unterschätztes Hautpflege-Öl: besonders bei trockener, empfindlicher oder reifer Haut.
Reich an Vitamin E, unterstützt die Barrierefunktion, verstopft nicht die Poren.
💡 Haarkur: In die Längen geben, 15 Min. einwirken lassen, auswaschen.
🧴 Gekauft vs. selbstgemacht: Was ist wirklich drin?
Am Beispiel Handcreme
So manche herkömmliche Handcreme enthält über 40 Inhaltsstoffe – darunter Stabilisatoren, Konservierungsmittel, Emulgatoren, Duftstoffe und vieles, was man nicht sofort versteht:
• Propylene Glycol (Erdöl-Derivat)
• Sodium Cetearyl Sulfate (kann die Haut austrocknen)
• p-Anisic Acid, Levulinic Acid, Tridecane … – Konservierungsstoffe, Stabilisatoren, Texturgeber
Natürlich sind auch „gute“ Inhaltsstoffe dabei 😀 – etwa Pflanzenöle, Pflanzenextrakte oder Vitamine.
Aber 👆🏻: Es geht auch mit weniger – und dafür überschaubar.
🥣 Die DIY-Alternative – daraus besteht deine Handcreme im Workshop:
• Sesamöl – nährend, stärkend und schützt vor vorzeitiger Hautalterung
• Xyliance – pflanzlicher Emulgator auf Weizenbasis
(besteht aus Cetearyl Wheat Straw Glycosides & Cetearyl Alcohol – letzterer ist ein hautfreundlicher Fettalkohol, der die Haut geschmeidig hält)
• Sheabutter – pflegt, schützt, beruhigt und bewahrt die Feuchtigkeit
• Cethylalkohol – sorgt für eine angenehme, streichfähige Konsistenz
• Wasser – ganz einfach: die Basis der Emulsion
• Lavendel-Hydrolat – wirkt beruhigend und bringt einen sanften Duft
(enthält von Natur aus leichte Duftstoffe – bei sehr empfindlicher Haut erwähnenswert)
• Calendulaextrakt – regt die Zellregeneration an und schützt vor Feuchtigkeitsverlust
(damit die Wirkstoffe aus der Ringelblume herausgelöst werden, sind etwas Alkohol und Propylenglykol als Lösungsmittel enthalten – in verträglicher Dosierung)
• Liposomengel – sorgt für eine leichte, feuchtigkeitsspendende Textur
(besteht aus Wasser, Lecithin und etwas pflanzlichem Alkohol – alles ganz sanft)
• Biogard – milder Konservierer auf Pflanzenbasis
(eine Mischung aus Dehydroacetic Acid und Benzylalkohol – zugelassen für Naturkosmetik)
→ Plus ätherische Öle deiner Wahl, wenn du möchtest 🌸
Mehr brauchst du nicht – und weniger wäre schade. 😉
Wenn du jetzt Lust bekommen hast, deine eigene Creme zu rühren,

dann findest du regelmäßig Termine für DIY-Hautpflege-Workshops in meinem Bereich „Für dich“ auf der Website und aktuell auch hier!
… und vielleicht schmierst du schon bald mit deiner eigenen, selbstgemachten Creme 💛