
WINTERESSEN
Winteressen nach der TCM: Was du jetzt beachten solltest
Wie du vielleicht schon weißt, gibt es in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eine etwas andere Einteilung der Jahreszeiten. Der Winter beginnt hier am 16. November und endet am 27. Jänner. Den Höhepunkt bildet die Wintersonnenwende am 21. Dezember.

In dieser Zeit sind die Nächte lang, und die Natur wird still. Das Yin, das für Ruhe und Rückzug steht, erreicht seinen Höhepunkt. Es ist die Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Geh früh ins Bett und steh spät auf – falls du eine gute Ausrede suchst, um das Bett nur selten zu verlassen, hast du sie hier 😉!
In den Städten schaut’s etwas anders aus, vor allem in der Vorweihnachtszeit. Hier scheint der Winter nicht viel mit Ruhe zu tun zu haben. Überlege dir, wie viel Trubel du dir zumuten möchtest. Körper und Geist brauchen die Yin-Phasen: Rückzug, Nichtstun und Reflexion. Nutze diese Zeit, um das Erreichte mit wohlwollendem Blick 👀 zu betrachten.

Ganz ohne Bewegung an der frischen Luft solltest du den Winter aber auch nicht verbringen. Spaziergänge stärken das Immunsystem und unterstützen deine Abwehrkräfte.
Das Wasserelement im Winter und die Nieren-Energie
Dem Winter wird in der TCM das Element Wasser zugeordnet, welches mit den Organen Niere und Blase in Verbindung steht. Die Nieren verdienen jetzt besondere Aufmerksamkeit. Es ist wichtig, die Nieren-Energie zu schützen und zu stärken – sowohl durch die Ernährung als auch durch entsprechende Kleidung. Halte deine Nierengegend also schön warm! Das hat schon Oma 👵 immer gesagt.

Was gibt es jetzt zu essen?
Beginnen wir mit den Lebensmitteln, die du jetzt eher meiden oder nur in Maßen genießen solltest: Rohes Gemüse, rohes Obst und kühlende Zutaten wie Zitrusfrüchte. Wenn du auf Orangen und Mandarinen nicht verzichten möchtest, kombiniere sie mit gekochtem Getreide. Bananen kannst du kurz in Butter anbraten, damit sie nicht so kühlend wirken.
Generell darf deine Ernährung im Winter nährstoffreicher und energiereicher sein. Wurzel- und Kohlgemüse, Hülsenfrüchte sowie lang gekochte Suppen und Eintöpfe sind jetzt ideal. Beim Kochen kannst du auch Wein oder Sherry verwenden. Wenn du einen Römertopf hast, ist jetzt die perfekte Zeit, um ihn hervorzukramen, denn damit kannst du deine Speisen besonders schonend garen. Auch die Zubereitung im Backofen steht im Winter hoch im Kurs.

Das warme Frühstück – ein Dauerbrenner
Ein warmes Frühstück ist in der kalten Jahreszeit ein besonders guter Start in den Tag. Hafer, Grünkern und Süßreis sind jetzt ideale Getreidearten für ein Frühstück, das dich wärmt und stärkt.
Fleisch und Kraftsuppen
Wenn du Fleisch isst, ist der Winter eine sehr gute Zeit dafür. Gerichte mit Wild, Lamm, Ente oder Rindfleisch haben eine wärmende Wirkung. Es ist auch die Zeit der Kraftsuppen, die als stärkendes Tonikum gelten. Lang gekochte Suppen aus Huhn, Rind-, Lamm- oder Wildknochen sind besonders kräftigend. Auch für Vegetarier gibt es entsprechende Kraftsuppen, die eine gute Alternative darstellen.
Hülsenfrüchte und Fisch

Fische werden in der TCM dem Wasserelement zugeordnet und wirken kräftigend auf Niere und Blase. Hülsenfrüchte passen ebenfalls gut in den Winter. Besonders geeignet sind getrocknete Bohnen in Schwarz und Rot, verschiedene Linsen (vor allem Belugalinsen) und getrocknete Erbsen. Ihre Zubereitung ist einfacher, als du vielleicht denkst. Koche sie in größeren Mengen vor, dann kannst du sie über mehrere Tage verteilt essen – ideal auch für „Anfänger“, deren Verdauung sich noch an Hülsenfrüchte gewöhnen muss.

Wintergemüse und Obst
Auch im Winter musst du nicht auf Gemüse und Obst verzichten. Zwiebeln, Karotten, Erdäpfel, Sellerie, Rote Rübe, Kohl, Weiß- und Rotkraut, Lauch, Kürbis, Petersilienwurzel, Pastinaken, Kohlsprossen, Schwarzwurzel, Kren, Ingwer, Endiviensalat, Chinakohl und Chicorée sind jetzt besonders geeignet. Außerdem gibt es Maroni, Nüsse, Äpfel, Birnen und Trockenfrüchte, die in diese Jahreszeit passen.
Maroni: Sie ist in der TCM recht hoch angesehen. Maroni stärkt den Funktionskreis der Niere, der in der kalten Jahreszeit besonders gefordert ist. Außerdem tonisiert sie die Milz und fördert die Verdauung. Auch aus westlicher Sicht ist die Maroni durchaus wertvoll, enthält sie doch Vitamine, Ballaststoffe und Mineralstoffe.

Aber bitte nicht zuviel davon. Eine „Überdosis“ Maroni kann Blähungen verursachen, außerdem sind sie auch recht kalorienreich. Bei 6 – 7 Stück solltest du Schluss machen.
Warme Gewürze
Jetzt ist die Zeit für wärmende Gewürze wie Chili, Knoblauch, Nelken, scharfen Paprika, Pfefferkörner, Piment und Sternanis. Diese kannst du sowohl zum Kochen als auch für deinen Tee verwenden.

Zimt: Ein typisches Wintergewürz, das du für viele Gerichte verwenden kannst: Kompott, Milchreis, Lebkuchen, Kekse, aber auch für Gulasch oder Eintöpfe. In der TCM gilt Zimt als wärmend und nierenstärkend – also genau das, was du jetzt brauchst. Außerdem unterstützt Zimt die Verdauung.
Vorsicht mit der Hitze
Auch wenn ich die Wärme so betont habe, möchte ich darauf hinweisen, dass man es nicht übertreiben sollte. Wenn du ohnehin schon eine hitzige Natur hast, verzichte lieber auf allzu scharfe Gewürze und heiße Speisen wie z.B. Kraftsuppen. Auch bei Magenproblemen oder Sodbrennen solltest du es mit der Hitze etwas moderater angehen.
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Genieße die wunderschöne Winterzeit ☃️,
liebe Grüße
Eva